RWZ-Geschäftsbericht 2016 | www.rwz.de - page 14

VORWORT
RWZ
-GESCHÄFTSBERICHT 2016
„Stärken stärken“
Die RWZ ist im Kern ein starkes Unternehmen in einer wunderbaren Region. Vor al-
lem unsere Agrar-, Wein- und Profi-Gartenbauaktivitäten berechtigen zu vielverspre-
chenden Perspektiven. Unsere Mitgliedsgenossenschaften, Mitglieder und Kunden
erwarten gerade hier von uns Leistungsfähigkeit und Innovationskraft. Deshalb sehen
wir hier auch den künftigen Schwerpunkt dessen, was wir aus eigener Kraft leisten
können. Hier sind die Chancen und Potenziale für uns noch lange nicht ausgeschöpft.
Es gibt aber auch Geschäftsbereiche, für die wir meinen, aus eigner Kraft nicht auf
ein Niveau kommen zu können, welches unseren Kunden am besten dient.
Dazu zählt der Bereich Raiffeisen-Markt. Hier bleiben wir im Geschäft, halten unsere
zahlreichen, in unsere Agrarstandorte eingebundenen Verkaufsstellen in der RWZ,
delegieren aber den Betrieb unserer 16 großen Raiffeisen-Märkte, die Versorgung
mit Ware für uns und für unsere Mitgliedsgenossenschaften sowie das überregionale
Marketing an die AGRAVIS Raiffeisen AG. Diese ist – das müssen wir anerkennen –
in diesem Geschäftsfeld einfach besser aufgestellt, mit der notwendigen Finanzkraft
und konzeptionellem Know-how. Davon werden letztlich alle profitieren. Insbeson-
dere in diesem Geschäftsfeld ist es wichtig, für unsere teils sehr auf das Raiffei-
sen-Markt-Geschäft ausgerichteten Mitgliedsgenossenschaften die bestmögliche
Lösung zu bieten.
Auch im Bereich der Futtermittelproduktion fehlt uns – sehen wir es realistisch – die
kritische Größe und die finanzielle Kraft, um uns im Lichte steigender Anforderungen
(strengeres regulatorisches Umfeld, zunehmende Nachfrage nach GMO-freiem/
organischem Futter) sowie des Strukturwandels in der Landwirtschaft (sinkende
Nutztierbestände) nachhaltig zukunftsfähig aufzustellen. Deshalb beabsichtigen
wir auch hier eine Allianz mit der AGRAVIS Raiffeisen AG – allerdings nur, was die
Produktion betrifft. Der Vertrieb von Futtermitteln wird Kerngeschäft der RWZ bleiben
– demnächst bereichert durch ein als Folge der Allianz breiteres Sortiment und durch
Skalenerträge bei den Kosten, zu welchen uns die Eingliederung in einen 14 mal so
großen Produktionsverbund verhelfen wird. Das nützt wiederum unseren Mitglieds-
genossenschaften und Kunden.
Für den Geschäftsbereich Baustoffe suchen wir noch nach Lösungen.
Diese Restrukturierungsmaßnahmen führen bei der RWZ zu einer deutlichen Redu-
zierung von Komplexität, entsprechenden Kostensenkungen und einem beträchtli-
chen Zufluss an finanziellen Mitteln. Das bringt uns die nötige „Beinfreiheit“, um in
unser Kerngeschäft investieren zu können. Und hier haben wir an guten Ideen keinen
Mangel: Ein kompletter Neubau der Kartoffelverarbeitung am Standort Waldniel
ist bereits in Gang gesetzt. In der Agrartechnik planen wir, unsere erfolgreich in
Frankreich begonnene Internationalisierung behutsam auszubauen. Den Profi-Gar-
tenbau stärken wir durch die Zusammenlegung unserer Aktivitäten mit denen der
Nachbargenossenschaft Landgard, wobei die RWZ 75 % am neu zu gründenden Joint
Venture halten wird. In Langenlonsheim investieren wir in ein neues Großlabor zur
Weinanalyse, um die Wertschöpfung im Geschäftsfeld Weinbau- und Kellereibedarf
zu erhöhen. Auch unsere Agrarstruktur stärken wir punktuell. In Thüringen/Sachsen
werden wir – nach erfolgter Kostensenkungsrunde – unsere Aktivitäten im Agrar-
geschäft aus eigener Kraft forcieren. Weitere Kooperationen und Allianz-Ideen im
genossenschaftlichen Verbund sind in der Analysephase.
Bei all diesen Vorhaben haben wir uns ein wichtiges Prinzip auferlegt: Wir müssen
das Geld, welches wir für Investitionen in unsere Kernbereiche ausgeben, vorher
durch Verkaufserlöse aus anderen Bereichen hereinholen. Denn Investieren auf
Kosten einer höheren Verschuldung ist keine Option mehr – das gebietet uns solides
kaufmännisches Gebaren: erst restrukturieren, dann investieren!
AUFBRUCH
VERÄNDERUNG
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