RWZ-Geschäftsbericht 2016 | www.rwz.de - page 28

ZUSAMMENGEFASSTER LAGEBERICHT
KONJUNKTUR- UND BRANCHENENTWICKLUNG
Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene
Rahmenbedingungen
Für ein derart vielseitig ausgerichtetes Handelsunternehmen
wie den RWZ-Konzern sind nicht nur die regionalen und nati-
onalen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen
von Bedeutung, sondern vor allem haben auch internationale
gesamtwirtschaftliche Entwicklungen großen Einfluss auf den
Geschäftserfolg. Insofern ist das Geschäft des RWZ-Konzerns
grundsätzlich auch konjunkturabhängig, wenngleich viele der
vom RWZ-Konzern gehandelten Produkte, insbesondere aus
dem Agrarbereich, eine relativ unelastische Nachfragefunkti-
on aufweisen.
Deutsche Wirtschaft solide gewachsen
Grundsätzlich begünstigt wurde das Geschäft des RWZ-Kon-
zerns im Berichtsjahr trotz angespanntem außenwirtschaft-
lichem Umfeld durch ein solides Wachstum der deutschen
Wirtschaft um preisbereinigt 1,9 %. Dies waren 0,2 %-Punkte
mehr als im Jahr zuvor. Dieser Zuwachs wurde insbesondere
von der Binnennachfrage getragen. Vor allem der staatliche
und private Konsum legten kräftig zu.
Dagegen entwickelte sich das Auslandsgeschäft der deut-
schen Wirtschaft verhalten. So stiegen die Exporte lediglich
um 2,6 % gegenüber 5,2 % im Jahr zuvor und die Importe um
3,7 % gegenüber 5,5 % im Jahr zuvor. Ursache hierfür waren
neben der Nachfrageschwäche aus China auch die zuneh-
menden Vorbehalte gegenüber einer weiteren Globalisierung
der Weltwirtschaft. Hiervon blieb auch der Handel mit Agrar-
produkten, speziell der Export deutscher Agrarprodukte, nicht
verschont.
Infolge der dämpfenden globalen Rahmenbedingungen war die
Bereitschaft zu größeren Ausrüstungsinvestitionen verhalten.
Dagegen verzeichneten die Bauaktivitäten innerhalb Deutsch-
lands deutliche Zuwächse. Besonders günstig entwickelte sich
der Wohnungsbau mit einem Zuwachs um 10,7 %.
Der kräftige Beschäftigungszuwachs im Berichtsjahr, die
durchschnittlich auf 6,1 % gesunkene Arbeitslosenquote – dem
niedrigsten Stand seit 25 Jahren –, reale Lohnzuwächse und
eine gute Konsumentenstimmung bei stabilem Preisniveau
ließen die Konsumquote kontinuierlich bis zum Ende des
Berichtsjahres ansteigen.
Beständige positive wirtschaftliche Rahmendaten
Der Anstieg der Verbraucherpreise war im Berichtsjahr
mit durchschnittlich 0,5 % weiterhin niedrig und lag nur
0,2 %-Punkte über Vorjahr. Zu Jahresanfang wurde zeitweise
sogar die 0 %-Marke unterschritten. Zum Jahresende hinge-
gen stieg die Inflationsrate, bedingt durch den Anstieg der
Energiekosten, auf 1,7 %. Im Jahresmittel sanken die Preise für
Energieprodukte um 5,4 % – die für Nahrungsmittel hingegen
stiegen leicht um rund 1 %.
Eine auch für Unternehmen bedeutsame Entlastung auf der
Kostenseite und ein maßgeblicher Anreiz für zusätzliche
Investitionen und höheren Konsum bewirkte die Fortsetzung
der extrem expansiven Geldpolitik der EZB. Diese senkte
im Berichtsjahr die Refinanzierungskonditionen bis in den
Minusbereich auf historische Tiefststände und weitete zudem
ihr Wertpapier-Aufkaufprogramm deutlich aus, mit dem
Ziel, zusätzliche Liquidität zu extrem günstigen Konditionen
bereitzustellen. Dagegen leitete die US-Notenbank aufgrund
gestiegener Inflations- und Konjunkturerwartungen eine –
wenn auch leichte – Straffung ihrer Geldpolitik ein.
Die Wechselkursentwicklung zwischen Euro und US-Dollar un-
terlag im Berichtsjahr deutlichen Schwankungen. So konnte der
Euro-Kurs bis Jahresmitte in der Spitze bis auf 1,16 US-Dollar
je EUR zulegen. Aufgrund der unterschiedlichen Geldpolitiken
zwischen Amerika und Europa, dem überraschenden Brexit-Vo-
tum und dem für viele Marktteilnehmer ebenfalls unerwarteten
Ausgang der US-Präsidentenwahl sank der Euro-Dollar-Kurs
zum Jahresende wieder auf 1,05 US-Dollar je EUR.
RWZ
-GESCHÄFTSBERICHT 2016
Bruttoinlandsprodukt Deutschland (Veränderungen in %, preisbereinigt)
Preisentwicklung (Veränderungen gegen Vorjahr in %)
BIP (Ursprung), gegen Vorjahresquartal (rechte Skala)
Einfuhrpreise (rechte Skala)
BIP (saisonbereinigt), gegen Vorquartal (linke Skala)
Verbraucherpreise (linke Skala)
Erzeugerpreise (linke Skala)
0,0
0,2
0,4
0,6
0,8
1,0
2013
2014
2015
2016
-1,0
0,0
1,0
2,0
3,0
2014
2015
2016
-0,5
0,0
0,5
1,0
1,5
-0,5
0,0
2,5
5,0
7,5
Quelle: Statistisches Bundesamt, OECD, Eurostat, National Bureau of Statistics of China.
Quelle: Statistisches Bundesamt
24
1...,18,19,20,21,22,23,24,25,26,27 29,30,31,32,33,34,35,36,37,38,...85
Powered by FlippingBook