RWZ-Geschäftsbericht 2016 | www.rwz.de - page 38

ZUSAMMENGEFASSTER LAGEBERICHT
RWZ
-GESCHÄFTSBERICHT 2016
RISIKO- UND CHANCENBERICHT
Grundsätzliches Bestreben des RWZ-Konzerns ist es, Chancen
und Risiken des unternehmerischen Handelns verantwortungs-
bewusst abzuwägen und so langfristigen Erfolg zu sichern. Die
Fähigkeit, Risiken in den jeweiligen Geschäftsfeldern zu erken-
nen und zu bewerten sowie die Implementierung geeigneter
Absicherungssysteme und -verfahren sind Hauptelemente des
Risikomanagementsystems (RM).
Unter Anwendung der verschiedenen Instrumente des RM
werden die möglichen Auswirkungen der Chancen und Risiken
an die Unternehmensleitung berichtet.
In regelmäßigen Abständen wird zudem die Risikotragfähigkeit
des Unternehmens ermittelt. Aufgrund der Bedeutung des
RM für den RWZ-Konzern findet ein permanenter Ausbau des
Systems statt mit dem Ziel, im Lichte neuer Erkenntnisse eine
stetige Verbesserung herbeizuführen. Für eine unabhängige
Steuerung hat der RWZ-Konzern eigens die Stelle eines Risiko-
managementbeauftragten geschaffen. Im Berichtsjahr wurden
die Funktionen Organisation, Risikomanagement und Qualitäts-
management in einer Abteilung zusammengeführt, nicht zuletzt
um den Anforderungen der ISO 9001:2015 für die relevanten
Bereiche in Bezug auf RM gerecht zu werden. Die RWZ führt
jedes Jahr konzernweit Risikoinventuren durch. Die Aufnahme
erfolgt durch die einzelnen Bereiche. Die Ergebnisse werden
zentral in einem Tool zur Risikobewertung zusammengefasst.
Die unter Berücksichtigung bestimmter Schwellenwerte durch
die jeweiligen Bereiche identifizierten Risiken werden mit der
entsprechenden Eintrittswahrscheinlichkeit sowie dem zu
erwartenden Schadenwert als Festwert oder in Form einer
Dreiecksverteilung geschätzt und bewertet, um dann entspre-
chend in die finanzielle Planung einzufließen.
Branchenspezifische und konjunkturelle Risiken
Die gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen im In- und Aus-
land spiegeln sich im Konsum- und Investitionsverhalten in
den Märkten wieder, auf denen der RWZ-Konzern tätig ist.
Zyklische bzw. konjunkturelle Schwankungen wirken sich
auf die Kernmärkte aufgrund der Ausrichtung auf elementare
Bedürfnisse wie Ernährung, Mobilität, Wohnen und Energie-
versorgung jedoch weit weniger stark aus, als in anderen
Wirtschaftszweigen. Trotzdem wird die Stimmung in der
Landwirtschaft aufgrund anhaltend niedriger Erzeugerpreise
belastet und zusätzlich durch die nationale und europäische
Agrarpolitik sowie Steuer- und Finanzpolitik beeinträchtigt.
Konzernspezifische Chancen und Risiken
Das Risiko, insbesondere in Diversifikationssparten wie Bau-
stoffe und Raiffeisen-Markt liegt vor allem in einem Mangel
an kritischer Größe und investiven Mitteln, um ein heutzutage
erwartetes adäquates, rundum positives Einkaufserlebnis zu
schaffen. Trotz aktuell guter Baukonjunktur konzentriert sich
diese eher auf die Ballungsgebiete und nicht auf den ländli-
chen Raum. Bei der Produktion von Futtermitteln verschärft
sich das regulatorische Umfeld stetig – und das bei abneh-
menden Nutztierbeständen.
Als Konsequenz hieraus sind die beabsichtigten Restrukturie-
rungsmaßnahmen für diese Bereiche auch vor dem Hinter-
grund der Risikovermeidung zu sehen.
Witterungsbedingte Extreme und globale Klimaveränderungen
nehmen immer stärker Einfluss auf das Angebot, die Preisbil-
dung und den Handel mit Agrarerzeugnissen und somit auf das
Betriebsmittelgeschäft. In Verbindung mit der weltweit stei-
genden Nachfrage nach Agrarerzeugnissen lässt sich hieraus
zwar ein Trend zu dauerhaft nominal höheren Preisen ableiten,
allerdings bei hoher bzw. zunehmender Volatilität.
Für den RWZ-Konzern resultiert hieraus die Herausforderung,
Preisentwicklungen auf der Erfassungsseite zu prognosti-
zieren, im Absatz der Produkte einzukalkulieren und Preise
rechtzeitig über Kontrakte oder Instrumente auf dem Finanz-
markt abzusichern.
Um eine marktgerechte Positionierung der RWZ und eine
zukunftsfähige Ausrichtung sicherstellen zu können, müssen
Strukturen und Prozesse permanent auf ihre optimale Ausrich-
tung hin überprüft werden. Nur effiziente und leistungsfähige
Standorte begründen nachhaltige Wettbewerbsvorteile,
erfordern aber ein hohes Maß an Investitionen.
Die vorzunehmenden Restrukturierungsmaßnahmen und die
dadurch gewonnenen finanziellen Freiheitsgrade sind somit
ein notwendiger strategischer Baustein, um im Kerngeschäft
Agrar zu prosperieren. Die Umsetzung von zuvor sorgfältig
geprüften Investitionsentscheidungen unter Berücksichtigung
strategischer, markt- und rentabilitätsbezogener Aspekte dient
somit der frühzeitigen Vermeidung von Risiken und der Vorbeu-
gung einer stetigen Erosion der Ertragskraft im Kerngeschäft.
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