RWZ-Geschäftsbericht 2016 | www.rwz.de - page 39

ZUSAMMENGEFASSTER LAGEBERICHT
RWZ
-GESCHÄFTSBERICHT 2016
Leistungswirtschaftliche Risiken
Vielfach bewegt sich der RWZ-Konzern auf besonders vo-
latilen Märkten, insbesondere bei Gütern wie Düngemitteln,
Getreide, Einzelkomponenten für Futtermittel oder Mineralöl.
Durch die Einlagerung der entsprechenden Waren bzw.
durch den Abschluss von Lieferverträgen über den Bezug
von Waren in der Zukunft unterliegt der RWZ-Konzern dem
Risiko von Preisschwankungen. Eine vollständige Absicherung
ist hier nicht immer möglich und auch nicht sinnvoll. Sofern
nicht bereits bei Abschluss von Verträgen entsprechende
Deckungsgeschäfte vorliegen, werden die hieraus resultie-
renden Risiken fortlaufend überwacht. Wo erforderlich, sind
entsprechende Regelungen und Maßnahmen zur Begrenzung
von Risiken definiert.
Der RWZ-Konzern setzt Finanzinstrumente im Rahmen von
Sicherungsgeschäften ein. Es wird insbesondere durch den
Einsatz von Swaps das Risiko von variablen Zinszahlungen ab-
gesichert. Des Weiteren sichert der RWZ-Konzern im Rahmen
von Getreidehandelsgeschäften offene Positionen im Ein- und/
oder Verkauf durch Finanzinstrumente weitgehend ab. Hierzu
werden insbesondere Futures und Optionen abgeschlossen.
Der Strukturwandel im Agrargeschäft schreitet weiter voran.
Die Marktmacht auf Anbieterseite, z.B. in der chemischen
Industrie oder in der Landtechnik, nimmt zu. Neue Handels-
formen, Produkte und Services bilden sich heraus, z.B. durch
die Digitalisierung. Neue, größere, anspruchsvollere Kunden
etablieren sich. Dies sorgt insgesamt für eine Erhöhung
des Wettbewerbsdrucks. Hier muss die RWZ konzernweit
Anpassungs- und Umsetzungsfähigkeit unter Beweis stellen.
Der RWZ-Konzern agiert hier auf Basis vergleichsweise guter
Marktanteile in seinem Stammgebiet. Trotzdem werden auf Ba-
sis der Einsicht, dass nicht alle Herausforderungen der breiten
Produktpalette immer aus eigener Kraft zielgruppenadäquat
erfüllt werden können, kontinuierlich neue Optionen und Mög-
lichkeiten in Bezug auf Kooperationen geprüft und umgesetzt.
Der Kunde steht dabei im Mittelpunkt aller Überlegungen.
Dienstleistungen auf Grundlage fundierter Informationen zu
potentiellen Kunden flankieren das eigentliche Warengeschäft.
Das Customer Relationship Management gewinnt dabei mehr
und mehr an Bedeutung und wird innerhalb des RWZ-Kon-
zerns auch immer weiter ausgebaut. Leistungsstärke und
die Vermittlung eines Mehrnutzens sind die herausragenden
Erfolgskomponenten. Cross-Selling und die konzernweite
Schlagkraft auf Basis des unternehmenseigenen Verständnis-
ses als Vollsortimenter flankieren diese risikobegrenzenden
und chancenbringenden Maßnahmen.
Finanzwirtschaftliche Risiken
Zins- und Liquiditätsrisiken
Die schon seit mehreren Jahren anhaltende Niedrigzinsphase
ist aufgrund der starken Fremdfinanzierung des RWZ-Konzerns
als erfreulich zu bewerten. Aus heutiger Sicht kann aber bes-
tenfalls noch eine stagnierende Entwicklung auf tiefem Niveau,
mehr aber noch ein Anstieg des Zinsniveaus erwartet werden.
Daher werden derzeit und auch zukünftig Zinssicherungs­
instrumente eingesetzt, um dieses Risiko teilweise abzusichern.
Zur Vorbeugung von Liquiditätsrisiken erstellt der RWZ-Kon-
zern im Rahmen seiner 3-Jahresplanung eine detaillierte
und periodisierte Liquiditätsplanung. Unterjährig wird diese
permanent auf sich ändernde Rahmenbedingungen überprüft
und regelmäßig für einen Vorschauhorizont von 6 Wochen
angepasst.
Die laufende Liquidität der RWZ wird in erster Linie über den
bestehenden Konsortialkredit gewährleistet. Aufgrund der
strategischen Neuausrichtung und den damit verbundenen
Einflüssen auf die benötigte Liquidität der RWZ haben die
Vertragspartner den entsprechenden Kreditvertrag einver-
nehmlich über das Laufzeitende 27. November 2016 hinaus um
ein Jahr bis zum 27. November 2017 verlängert. Die RWZ und
die finanzierenden Kreditinstitute haben ein hohes Interesse
daran, im Laufe des Jahres 2017 gemeinsam einen neuen,
mehrjährigen Kreditvertrag abzuschließen. Zur Sicherstellung
eines ausreichenden Zeitrahmes für die zu führenden Ge-
spräche und für die Erstellung der vertraglichen Bedingungen
haben sich die Vertragspartner auf eine weitere Verlängerung
des Endfälligkeitsdatums bis zum 27. Mai 2018 verständigt.
Der Vorstand der RWZ geht von einem erfolgreichen Verlauf
der Gespräche und dem Abschluss eines neuen, mehrjährigen
syndizierten Kreditvertrags noch in 2017, spätestens aber bis
zum Endfälligkeitsdatum der laufenden Finanzierung aus.
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