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BETRIEBSREPORTAGE
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RWZ-agrarReport 2/2017
VOM
BETRIEBSHELFER
ZUM
BETRIEBSLEITER
Als Michael Krämer 2002 die Betriebsleitung der Kreuzdellenhof GbR im Brombachtal/Odenwald
mit übernommen hat, hat er kurz darauf die 40 Fleckvieh-Milchkühe im alten Anbindestall mit
Rohrmelkanlage einfach losgemacht und einen Robotor reingesetzt – und so mit einem Hand-
streich 50 Jahre Melkstand übersprungen.
Möglich war das nur, weil die Besitzer des Ursprunghofes
Rainer und Marianne Mertz dem Betriebsleiter Krämer freie
Hand gelassen haben und von Anfang an Vertrauen in seine
Innovationsfähigkeit hatten. „Sie haben zwar schon geguckt,
was ich so mache, aber die Rückendeckung war ganz klar da“,
sagt Michael Krämer. „Das erste halbe Jahr nach der Umstel-
lung war zwar etwas chaotisch, aber wir sind da nach dem
Motto ‚das wird schon‘ rangegangen.“
Vielseitige Umstrukturierungen
Angefangen hat alles 1998, als Michael Krämer als Betriebs-
helfer aufgrund eines Armbruchs von Marianne Mertz in den
Betrieb gekommen ist – und sich bewährt hat. Nach dem
Abschluss seines Agrarstudiums hat er 2002 zusammen mit
Rainer Mertz die Kreuzdellenhof GbR gegründet. 2006 wur-
de der erste Melkrobotor gekauft und im alten Stall installiert.
2006/2007 hat Betriebsleiter Krämer oberhalb des Ursprungs-
hofes einen neuen Boxenlaufstall gebaut. Als dieser fertig war,
zogen die Fleckviehkühe mit dem Melkroboter ein. Die Milch-
viehherde wurde mit Schwarzbunten aufgestockt auf aktuell
155 Kühe, wobei der Anteil Fleckvieh zu Schwarzbunt rund
50:50 und im Stall getrennt ist. Da alle Bullen derzeit sind es
150 im Betrieb selber gemästet werden, ist diese Mischung
aus fleischbetontem Fleckvieh und milchbetonten Schwarz-
bunten optimal. Die Jahresmilchleistung liegt bei 8.982 kg/
Kuh/Jahr 3,9% Fett und 3,43% Eiweiß. Die Zwischenkalbe-
zeit beträgt 381Tage und das Erstkalbealter 28,1 Monate. Die
Besamung erfolgt durch Zuchtbullen. Zum Betrieb gehören
zudem noch 175 weibliche Rinder als Nachzucht. Zum Betrieb
gehören noch drei Photovoltaikanlagen mit 80 kW (2006), 42
kW (2008) und 67 kW (2015) sowie eine Biogasanlage mit
75 kW (2015). 2010 erfolgte der Zusammenschluss mit einem
weiteren Betrieb, sodass Thomas Hotz als dritter Betriebslei-
ter einstieg. Der Stall wurde erneut erweitert und ein zwei-
ter Melkroboter installiert. Zum Betrieb gehören jetzt 122 ha
» Sie haben zwar schon
geguckt, was ich
so mache, aber die
Rückendeckung war
ganz klar da…«
Michael Krämer
Die Betriebsleiter Michael Kämer (2 v. l.) und
Thomas Hotz (2. v. r.) schätzen den Rat von
Ludwig Probst, Agravis (l.), und Axel Trupfheller
von der RWZ Michelstadt (r.).
Die Futtertische sind mit Desical agroCoating beschichtet und
sauber, um die Futteraufnahme zu verbessern.
1...,6,7,8,9,10,11,12,13,14,15 17,18,19,20,21,22,23,24
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