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RWZ-agrarReport 2/2017
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Die Winterweizenernte 2017 hat es wieder deutlich gemacht: Es gibt nicht die eine optimale Sorte, die
immer sichere Erträge und gute Qualitäten bringt! Selten waren die regionalen Unterschiede in den
Anforderungen an die Sorte so groß wie 2017.
Die Sortenwahl bei Winterweizen bleibt eine Herausfor-
derung: Neben einem hohen und stabilen Ertragspoten-
zial sollten je nach Region unterschiedliche ertrags- und
qualitätssichernde Eigenschaften wie Trockentoleranz,
Winterfestigkeit, Standfestigkeit, Ährenfusariumtoleranz,
Fallzahlstabilität sowie das Erreichen von hohen Rohpro-
teingehalten im Vordergrund stehen. Benötigt werden an-
passungsfähige Weizensorten, die mit den verschiedenen
Wachstums- und Erntebedingungen sehr gut zurechtkom-
men. Da jedoch keine Sorte alle gewünschten Eigenschaf-
ten in sich vereinigen kann, ist es sinnvoll, mehrere Sorten
mit unterschiedlichen Merkmalsausprägungen anzubauen,
um das Anbau- und Vermarktungsrisiko zu streuen. Eigene
Praxiserfahrungen sollten bei der Sortenwahl neben den
mehrjährigen Ergebnissen verschiedener Versuche einbezo-
gen werden. Vorfrucht, Standort, Anbauverfahren sowie der
Aussaatzeitpunkt sind zu beachten. Nur so kann die Stärke
einer Sorte genutzt werden. Unter Berücksichtigung aller ge-
nannten Kriterien reduziert sich die Sortenvielfalt dann doch
auf wenige Empfehlungssorten.
Frühreife Sorten wieder mit Vorteilen
Der Westen und Südwesten Deutschlands war auch 2017
durch ausgeprägte Frühsommertrockenheit und frühe Hit-
zeperioden gekennzeichnet. Die Bestände wurden teils ab
Mitte Juni bei Temperaturen über 35 oC notreif. Die Folge
waren schlechte Auskörnung, deutlich unterdurchschnittli-
che Erträge und oft sehr niedrige Hektolitergewichte. Sor-
ten mit früher, schneller Entwicklung brachten noch relativ
gute Erträge und Kornqualitäten, weil sie zum Zeitpunkt der
Hitze in ihrer physiologischen Abreife schon weiter waren
als spätreife Sorten oder Spätsaaten. Insbesondere die be-
grannten frühreifen Sorten wie
Ambello (A)
,
Rubisko (A)
,
Nemo (A)
und
Premio (B)
überzeugten. Alle diese Sor-
ten verfügen über ausgewogene Blattgesundheit, sehr
gute Standfestigkeit und Druschfähigkeit.
Ambello (A)
zeigt 2017 bei guten Erträgen wieder hervorragen-
de Qualitätswerte und überzeugt mehrjährig durch
eine sehr gute Fusariumtoleranz, sichere Eiweißgehal-
te und stabil hohe Fallzahlen. Auch der ertragsstärkere
Rubisko (A)
verfügt über eine sehr gute Ährenfusa-
riumtoleranz und eignet sich dadurch in Verbindung
mit einer zügigen Herbstentwicklung auch als Weizen
nach Mais und als Stoppelweizen. Sehr ertragsstark
präsentiert sich der neue frohwüchsige
Nemo (A)
,
der auch für Spätsaaten nach Zuckerrüben und als Stop-
pelweizen eingesetzt werden kann. Neue interessante
SORTENWAHL
WINTERWEIZEN 2017
Mehrjährig und regional entscheiden!
FIT FÜR DIE NEUE DÜNGEVERORDNUNG
Bei Wintergetreide darf im Herbst nur noch zu Wintergerste
(nach Getreidevorfrucht) gedüngt werden (60 kg ges. N/
30 kg Ammonium-N). Bei Weizen, Roggen und Triticale
ist dies nicht mehr erlaubt! Wie können die Vorgaben der
neuen DüV erfüllt (N-Höchstmengen, max. 50 kg N/ha Über-
hang) und trotzdem hohe Erträge eingefahren werden?
Sorten:
Wahl v.a. hoch ertragreicher, qualitativ guter Sorten
(siehe z.B.
Anapolis
), die eine hohe N-Effizienz aufweisen.
Zusatzbeizen für optimalen Start:
Latitude
– Einzige Beize gegen Schwarzbeinigkeit, die
zudem mit verstärktem Wurzelwachstum eine höhere
N-Effizienz bewirkt. Empfehlung: Für Winterweizen
(insbesondere Stoppelweizen) und Triticale, vor allem auf
leichteren Standorten.
Custosem
– DIE Nährstoffbeize für alle Getreidearten!
Die Kombination aus Kantor und Nutri-Phite Magnum S
erhöht die Vitalität und Widerstandsfähigkeit der Pflanzen
durch verstärktes Wurzelwachstum.
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