RWZ-agrarReport 2/2017 - page 6

PFLANZENBAU
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RWZ-agrarReport 2/2017
Die Aussaat von Wintergetreide erfolgt immer früher. Gleichzeitig ist in den letzten drei von vier
Jahren der Winter ausgeblieben. Das hat zu langen wüchsigen Bedingungen geführt. Doch nicht nur
die Kulturen wachsen – auch Ungräser und Unkräuter.
Um frühzeitig die Konkurrenz zum Win-
tergetreide zu unterbinden und den
Resistenzdruck von den Frühjahrsher-
biziden zu nehmen, ist vielerorts eine
Herbstmaßnahme mit Herbiziden emp-
fehlenswert.
Aufwandmenge und Wahl des Herbst­
herbizids richten sich nach der Leit-
verungrasung, je nachdem ob nur
Windhalm oder Ackerfuchsschwanz
(+ Windhalm) auftreten. Neue Produk-
te wird es im Herbst 2017 nicht geben
und mit neuen Wirkstoffen ist in den
kommenden Jahren ebenfalls nicht zu
rechnen. Im Gegenteil: Durch das Zu-
lassungsende von Isoproturon (IPU) fällt
ein kostengünstiger Baustein der Herbi-
zidbehandlung im Herbst weg. Zum Teil
kann IPU durch den Wirkstoff Chlorto-
luron (CTU) ersetzt werden. Aber es ist
zu beachten, dass einige Winterwei-
zensorten bei Wirkstoffmengen > 900
g Chlortoluron/ha nicht CTU-verträglich
sind. Im Herbst kommen überwiegend
Bodenwirkstoffe zum Einsatz. Damit
diese ihre volle Wirkungsbreite entfal-
ten können, benötigen sie ein feinkrü-
meliges Saatbett und vor allem genü-
gend Bodenfeuchte. Insbesondere
die Flufenacet-haltigen Produkte wie
Herold SC, Malibu, Bacara Forte oder
Cadou müssen sehr früh eingesetzt
werden. Blattaktive Herbizide (z.B. Axi-
al 50 oder Atlantis WG) hingegen be-
nötigen ausreichend Blattmasse sowie
entsprechend wüchsige Bedingungen,
IM
HERBST
SPRITZEN –
ARBEITSSPITZEN
ENTZERREN
Herbizideinsatz imWintergetreide
Windhalm
1,2,3,4,5 7,8,9,10,11,12,13,14,15,16,...24
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