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Aktuelle Weinbauempfehlung

09-2023

Schneller Traubenschluss, immer weniger Wasser im Boden und Mehltau zeigt sich zunehmend

Lokale Niederschläge brachten nur regional leichte Entspannung bei der Trockenheit. Die meisten Rebanlagen sind noch wüchsig, wir gehen Richtung Traubenschluss (Bild 1), wo Wasser fehlt kommen zunehmend gelbe Blätter in der Traubenzone und einzelne Rebanlagen zeigen Trockenstresserscheinungen. Das vegetative Wachstum wird langsamer. Je nach Wasserverfügbarkeit oder Alter der Rebanlagen kann die Installation einer Tröpfchenbewässerung hilfreich sein. Unsere RWZ- Weinbaustandorte beraten Sie hierzu sehr gerne.

Besonders an der Mosel kam es letzte Woche zu Niederschlägen, dort gibt es massive Peronosporaausbrüche an den Blättern. In den trockeneren Regionen ist die Situation bei Peronospora etwas entspannter, aber überall sind zunehmend Mehltauinfektionen an den Blättern (Bild 2) zu finden.

Entblätterungen sind mit Maß und Ziel sinnvoll, eine starke Totalentblätterung führt zu viel Stress beim Rebstock und erhöht selbst bei einer frühen Entblätterung die Gefahr für Sonnenbrand. In nächster Zeit kann mit der Traubenkorrektur durch Traubenhalbierung begonnen werden.

In Rebflächen mit starkem Schildlausbefall am Bogen und Wachstumsdepressionen kommt jetzt die Zeit, wo die jungen Larven der Schildläuse auf die Rebblätter auf wandern. Eine Behandlung mit 0,7 l/ha Movento SC 100 mit 600 bis 800l/ha hilft den Befall zu reduzieren.

Rebflächen mit empfindlichen Sorten für Mehltau oder in begünstigten Mehltaulagen sind auf Mehltaubefall zu kontrollieren. So genannte Mehltaustopspritzungen mit Vitisan oder Kumar in Kombination mit Netzschwefel sollten nicht in größter Hitze zur Anwendung kommen, hier besteht bei trockener Hitze die Gefahr von Blattverbrennungen.


Blattdünger können helfen, Nährstoffstress an Reben zu lindern.

Mehrfacher Einsatz von organischen Blattdüngern wie der RWZ Bio Power 9N fl oder mineralischen Blattdüngern wie Chelal Fe Mn oder  Magnesium Chelal Mg u. a. lindern Nährstoffstress bei latentem Nährstoffmangel an Reben.

Spritzabstände sollten 8 bis 12 Tage je nach Oidium- und Peronosporadruck nicht übersteigen. Die Kupfermenge in Biobetrieben kann je nach lagenspezifischem Peronosporadruck zwischen 100 und 300 gr. Reinkupfer liegen. Der Zusatz von FytoSave kann gegen Peronospora die pflanzeneigene Abwehr der Rebe stärken. Taegro zur Unterstützung von Netzschwefel wirkt zusätzlich mit gegen Oidium.

 

 

Unsere RWZ Pflanzenschutzempfehlungen zur zweiten Nachblütenspritzung

Basisaufwand mal 3 bis 4 mit 300 l bis 400 l Wasser/ha

Minimalschnittanlagen der Laubwand anpassen: Basis mal 3,5 bis 4!
Nach dem neuen Laubwandflächenmodell liegen wir bei 15000 qm, das entspricht einer Trieblänge von 1,5 m.

 

 

Konventionell

 

Ökologisch

Mehltau

 

 

 

 

Basis

ha Aufwand

ha Aufwand

Thiovit Jet / Netzschwefel

 

2,4 / - 5 kg/ha

 2,4 / – 5kg/ha

Dynali

0,2 l/ha

0,8 l/ha

 

Talendo

0,1 l/ha

0,375 l/ha

 

Talendo extra

0,1 l/ha

0,4 l/ha

 

Taegro

 

0,185 kg/ha

0,185 kg/ha

Kumar

1,25 kg/ha

3,75 - 5 kg/ha

3,75 - 5 kg/ha

VitiSan

3 kg/ha

5 kg/ha

5 kg/ha

Peronospora

Folpan 80 WDG

0,4 kg/ha

1,2 - 1,6 kg/ha

 

Enervin F

0,6 l/ha +0,6 l/ha

2,4 l/ha +2,4 l/ha

 

Orvego

0,4 l/ha

1,2 – 1,6l/ha

 

Fantic F

0,6 l/ha

1,8 – 2,4l /ha

 

AMPEXIO

0,160 kg/ha

0,480 kg/ha

 

Mildicut

1l /ha

3 - 4 l/ha

 

Zorvec Zelavin Bria

0,08 l + 0,4 kg/ha

0,32 l +1,6kg /ha

 

Melody Combi

0,55 kg/ha

  1,65 -2,2 kg/ha

 

FOSHIELD

1 l/ha

3 - 4 l/ha

 

Veriphos

1 l/ha

3 - 4 l/ha

 

Grifon SC (flüssig)

0,65 l/ha

 

0,36 – 1,1 l/ha

Funguran Progress

0,5 kg/ha

 

 0,28 – 0,85 kg/ha

Coprantol Duo

0,625 kg/ha

 

0,36 – 1,1 kg/ha

FytoSave

0,5 l/ha

 

1,5 - 2 l/ha

Ihr Ansprechpartner

(Die Produktempfehlungen der RWZ-Weinbauaufrufe berücksichtigen das Anti-Resistenzmanagement.)