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Zu Besuch bei... Gemüsebaubetrieb Pesch

November 2017

Auf die neue Schlepperflotte ist Verlass

Norbert Pesch aus Bornheim-Brenig baut im Vorgebirge vor den Toren Kölns auf 140 ha Freilandgemüse an. Das bedeutet, viele Fremdarbeitskräfte im Betrieb und auf den Maschinen. Grundvoraussetzung, dass alles läuft, ist eine hohe Einsatzsicherheit der Maschinen. Das funktioniert nur mit solider und einfach zu bedienender Technik.

Wurzelpetersilie, Spitzkohl, Rhabarber, Kopfsalat, Romanaherzen, Blumenkohl plus Getreide – das sind die Hauptkulturen im Gemüsebaubetrieb Pesch. Im Oktober finden die Gespräche mit dem Lebensmitteleinzelhandel statt und erst dann wird festgelegt, was und wieviel angebaut wird. Geliefert wird direkt und just-in-time an das Fruchtkontor West in Bornheim, das Wintergemüse wird in betriebseigenen Kühlhäusern gelagert. Maschinenbedingte Ausfälle kann sich Norbert Pesch bei diesen Rahmenbedingungen nicht leisten.

Umstellung auf Massey Ferguson
Vor sieben Jahren hatte der Betriebsleiter mit seiner alten Schleppermarke große technische Probleme. Daraufhin hat er seinen Fuhrparkt auf Massey Ferguson und Fendt umgestellt. „Der Wechsel kam wegen einer Werkstattsache“, erklärt Norbert Pesch. „Unsere alten Schlepper hatten zu viel Leistung für zu schwaches Material. Dann ist der Verschleiß enorm hoch. Der erste Schlepper stand auf einmal in der Werkstatt wegen des Getriebes, 12.000 Euro Reparaturkosten. Nicht lange Zeit später war das beim zweiten Schlepper ähnlich, da kam plötzlich weißer Qualm aus dem Auspuff. Da war zweimal ‚Holland in Not’ und die RWZ hat uns seinerzeit schnell und unbürokratisch ausgeholfen. Der Fendt 311 passte auch ganz gut in unser Konzept und von den Größen rein, der läuft seitdem an einer Beetfräse. So hat das dann Fahrt aufgenommen und in sechs Jahren haben wir neun Schlepper bei der RWZ gekauft.“ Sukzessive wurden die alten Schlepper ausgetauscht, erst durch zwei Traktoren von Fendt, wovon einer den Betrieb wieder verlassen hat. 2012 kam der erste Massey Ferguson auf den Betrieb, inzwischen sind es insgesamt sechs: MF 5440, MF 5460, MF 5465, MF 6613, MF 6615, MF 6718 S.

Einsatzsicherheit ausschlaggebend
„Mit dem Wachstum des Betriebes wurde nicht nur die Anzahl der Maschinen, sondern auch die der Mitarbeiter größer“, so Juniorchef Sebastian Pesch. „Und die müssen sich auf die Maschinen setzen – unsere MF’s. Es ist schwierig, qualifiziertes Personal zu finden. Der sehr gut ausgestattete Fendt 311 wird für die Tätigkeiten eingesetzt, wo bereits das Thema GPS eine große Rolle spielt. Diese Arbeiten machen wir alle selber. Mit der besseren Technikausstattung, Computer, Joystick, usw. kommen die Fremdarbeitskräfte nämlich oftmals nicht klar.“ Und Vater Norbert Pesch ergänzt: „Ausschlaggebender Punkt für den Wechsel zur RWZ war ganz klar, weil die sich um den Kunden gekümmert haben. Auch wenn man erstmal nicht Kunde war, wurde ‚jeder als gleiches’ empfangen. Ob der dann zehn Schlepper gekauft hatte oder nur eine kleine Fräse, jedem wurde da zuerst einmal geholfen, ganz normal, ohne großartige Wertung. So ist das ein Stück weit gewachsen. Und auch das Werkstattpersonal hat einem geholfen, gerade, wenn es brannte. Das ist für einen Gemüsebaubetrieb, der alle Nase lang was hat, enorm wichtig. Wir haben ständig Druck.“

Schlepper mit Grundausstattung von Vorteil Christian Büttgenbach von der RWZ-Agrartechnik in Zülpich ergänzt: „Die Einsatzsicherheit bei den MF’s ist durchweg gegeben, große Dinger wie Getriebeschäden oder Motorschäden waren nie ein Thema. Als der MF 7480 nach fünf Jahren wegging, war da nie was Größeres dran.“ Bei der Schlepperausstattung ist für die Pesch’s entscheidend, wer mit den Schleppern fährt. „Die ungelernten Fremdarbeitskräfte brauchen weder Terminal noch PC-Steuerung“, ist der Juniorbetriebsleiter überzeugt. „Dann ist im Zweifel nach drei Tagen alles verstellt. Bei den Schleppern mit Grundausstattung muss man nur den Gang einlegen, Kupplung kommen lassen, der Traktor zieht, Gas geben, fertig. Einfache und robuste Technik, ohne dass man viel falsch machen kann, ist in dem Fall ein großer Vorteil. Je nach Einsatzgebiet sind die Schlepper auch gut ausgestattet worden, wie unser neuester im Betrieb, ein MF 6718 S.“

Service entscheidend
Und wenn doch mal was am Schlepper ist? „Zuerst wird es mit der Ferndiagnose probiert“, antwortet Norbert Pesch. „Dann wird bei der RWZ in Zülpich angerufen. ‚Ich stehe hier, das und das Lämpchen leuchtet, was ist zu tun?‘ Meistens können die Werkstattleute der RWZ spontan helfen, dass man weiterfahren kann. Wenn ich aber beispielsweise einen Ölschlauch kaputt habe und der Werkstattservice sagt: ‚Mach den Schlepper ja nicht an, sonst läuft alles aus‘, dann muss einer rauskommen. Ein krasses Beispiel war, als in der Saison die Regenmaschine an der Verbindung zur Maschine ein Leck hatte. Wir haben beim RWZ-Werkstattservice angerufen und die waren innerhalb einer halben Stunde da und haben das repariert. Vorher haben wir noch die kurze Info durchgegeben, dass es sich um ein verzinktes Rohr handelt, damit er den Schweißapparat einpackt und das richtige Material mitbringt. Das läuft dann.“

Neue Schlepper sind rentabler
Welche Pläne es für die Weiterentwicklung des Betriebes gibt? „Ideen haben wir genug, das ist nicht das Problem, man muss halt schauen, was der Markt hergibt“, resümiert Sebastian Pesch. Mit ihren MF’s sind die Pesch’s jedenfalls sehr zufrieden. Der Wechselrhythmus der Maschinen im Betrieb Pesch ist allerdings deutlich kürzer geworden, auch wenn nicht jede Innovation sofort mitgenommen wird. „Den MF 7480 mit 6-Zylindern und 6,6 l Hubraum haben Pesch’s durch den MF 6718 S als 4-Zylinder-Schlepper mit 4,9 l Hubraum ersetzt“, erklärt Christian Büttgenbach. „Hier sieht man die technische Entwicklung der Motorentechnik deutlich. Während man beim Hubraum über 30 % einspart, ist der neue Schlepper mit einer Motorleistung von 180 PS sogar noch stärker und kann über das elektronische Motormanagement sogar bis zu 200 PS erreichen, wogegen der ältere MF 7480 ‚nur‘ 167 PS Leistung hat. Durch den kürzeren Radstand ist der MF 6718 S zudem erheblich wendiger und eignet sich daher neben den schweren Ackertätigkeiten auch für alle leichten Arbeiten sowie zum Transport.“ Die technische Weiterentwicklung macht sich im Betrieb aber auch ganz konkret bezahlt. „Während der 6-Zylinder MF 7480 noch 30 l Kraftstoff verbraucht hat, benötigt der MF 6718 S nur noch 23 l – sieben Liter Ersparnis, obwohl beide Schlepper einen 5-Schar Streifenkörperpflug ziehen können“, freut sich Norbert Pesch über die höhere Rentabilität gegenüber dem alten Schlepper.

Auszubildender Moritz Lorek, Betriebsleiter Norbert Pesch, RWZ-Maschinenfachberater Christian Büttgenbach und Juniorbetriebsleiter Sebastian Pesch (v. l. n. r.) im Gespräch.
Der neue 4-zylindrige MF 6718 S zieht wie sein Vorgänger einen 5-Schar Streifenkörperpflug und verbraucht dabei 7 l weniger Kraftstoff pro Stunde.
Auszubildender Moritz Lorek im MF 6718 S.
Wurzelpetersilie ist im Gemüsebaubetrieb Pesch eine der wichtigsten Wintergemüsesorten.

Haben Sie Fragen oder Anregungen? Kontaktieren Sie uns!

Martina Tschörtner

Chefredakteurin RWZ-agrarReport

Telefon: 0221 / 16 38-466
Mail: martina.tschoertner@rwz.de