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VIEL LEISTUNG mit wenig Aufwand

Zu Besuch auf dem Betrieb der Familie Damen in Tönisvorst (Mai 2015)

Ausreichend Freiraum im Stall, Kalkstrohmatratze und viele andere Parameter wirken sich positiv auf die Leistung und Gesundheit der Herde aus.
Ausreichend Freiraum im Stall, Kalkstrohmatratze und viele andere Parameter wirken sich positiv auf die Leistung und Gesundheit der Herde aus.
Für Christine und Andreas Dahmen ist die Kommunikation und Abstimmung mit Gerhard Peters wichtig.
Für Christine und Andreas Dahmen ist die Kommunikation und Abstimmung mit Gerhard Peters wichtig.
Auch die nächste Generation der Dahmens, der zweijährige Sohn Jan, schätzt hochwertige Futtermittel.
Auch die nächste Generation der Dahmens, der zweijährige Sohn Jan, schätzt hochwertige Futtermittel.
Vorbildlich ist der separate Krankenstall, der es ermöglicht, die Tiere besser zu beobachten und gezielt zu behandeln.
Vorbildlich ist der separate Krankenstall, der es ermöglicht, die Tiere besser zu beobachten und gezielt zu behandeln.

Mehr Zeit für sich und die Familie – bei den meisten Milchviehbetrieben bleibt das leider Wunschdenken. Nicht so bei Familie Dahmen aus Tönisvorst. Durch gute Arbeitsteilung und einfache Betriebsabläufe bleibt auch noch was vom Tag übrig. Und die Leistung stimmt trotzdem.

200 Milchkühe plus Jungvieh und 200 ha Ackerbau – das schafft man nicht alleine und man muss auch Verantwortung abgeben können. Im Betrieb Dahmen sind die Seniorbetriebsleiter Annette und Martin Dahmen, die Juniorbetriebsleiter Christine und Andreas Dahmen sowie zwei festangestellte Mitarbeiter und eine Auszubildende tätig. „Unser Motto lautet: Viel Leistung mit wenig Aufwand. Betriebsorganisation ist bei uns alles. Seit wir 2009 einen neuen Stall mit vier Melkrobotern gebaut haben, leben wir unsere GbR. Wir teilen die Arbeit auf, jeder muss austauschbar sein. Ich suche immer erst eine technische Lösung. Deshalb wird bei uns viel Technik eingesetzt und wir wollen noch mehr investieren“, so der gelernte Energieelektroniker Andreas Dahmen. „Die Arbeit ist dadurch allgemein sehr ruhig. Man muss mit dem Kopf arbeiten und nicht mit den Armen.“

Gelebte Arbeitsteilung

Einer der beiden Mitarbeiter oder die Auszubildende füttert morgens und abends, tagsüber ist der Ackerbau dran. Für Christine und Andreas Dahmen geht der Arbeitstag um 6:30 Uhr los, während ihr zweijähriger Sohn Jan noch schläft. Dann wird nach dem Rechten gesehen, parallel steht die Melkkontrolle an. Fünf bis zehn Tiere müssen immer nachgeholt werden, wobei diese Nachzügler bei Bedarf in einem separaten Strohstall unter besondere Beobachtung genommen werden. Ab 7:30 Uhr steht für einen Mitarbeiter bzw. die Auszubildende die Fütterung und die Boxenpflege an, während bei den Dahmens das gemeinsame Familienfrühstück auf dem Plan steht. Ab 8:00 Uhr füttert Annette Dahmen die Kälber und Martin Dahmen kümmert sich um die Besamung.

Möglichst einfache Fütterung

Der Stall hat Priorität und wird morgens zügig abgewickelt. Das alte Futter bekommt das Jungvieh und mit dem Futtermischwagen werden 2 x 6 t Futter ausgebracht. „Wir haben nur eine Ration, die derzeit aus Maissilage, Grassilage, Stroh, Preßschnitzelsilage, RWZ-Profimineral Dahmen und RWZ Spezial 44 H Plus besteht. Wir halten die Fütterung so einfach wie möglich, dann versteht es auch jeder. Im Melkroboter bekommen die Kühe RWZ Kraft 204 Mais, als Laktationsstarter setzen wir RWZ Lakto Omega ein und den Kälbern füttern wir RWZ Kälbermilch Primus 30“, erklärt Christine Dahmen. „Wir sind wegen der Beratung zur RWZ gekommen. Unser Berater muss Ideen haben, wie man Probleme in der Fütterung löst. Herr Peters hat wirklich ein hohes und fundiertes Wissen, da kommt bei Beratungsgesprächen auch was rum. Außerdem muss unser Berater für uns telefonisch jederzeit erreichbar und spätestens am nächsten Tag da sein. Die Kommunikation ist wichtig. Mit Herrn Peters klappt das sehr zügig und harmonisch. Fünf Mal im Jahr berechnet uns Herr Peters die Ration neu. Dann wird auch wieder unsere eigene Mineralfuttermischung an die Grundfuttersituation angepasst. Wir versuchen, immer die gleiche Ration zu fahren, was die Inhaltsstoffe angeht.“ Und Andreas Dahmen ergänzt: „Man muss mit den Sachen arbeiten, mit denen man zufrieden ist.“

Separater Krankenstall

Es gibt drei Strohställe: den Abkalbestall, die Wochenbettbox und den Krankenstall. In den Abkalbestall kommen die Kühe 1–2 Wochen vor dem Abkalben. In der Wochenbettbox bleiben die Kühe drei Tage und werden dann zwei Mal täglich im Roboter gemolken. Im Krankenstall stehen die Tiere mit Euterentzündungen, Klauenproblemen oder die allgemein einen schlechten Eindruck machen. Die schaut sich Andreas Dahmen am liebsten selber an. Ansonsten wählt er sich vom Urlaub aus ins Roboterprogramm ein: „Das ist für mich sehr wichtig. Ich muss die kranken Kühe beim Melken sehen, sonst kann ich keine Entscheidung treffen, wie man der Kuh am besten helfen kann.“

Ziel: 220 Kühe

Zwar liegt die Lebensleistung nur im mittleren Bereich und die Remontierungsrate ist auch noch relativ hoch, allerdings liegt das an der Aufstockung des Bestandes. Mit Fertigstellung des neuen Stalls im Jahr 2009 haben die Dahmens mit rund 70 Kühen angefangen im Roboter zu melken. Bis Sommer 2010 konnte die Herde auf 150 Kühe aufgestockt werden. Hochtragende Färsen wurden zugekauft und dann nach dem Abkalben direkt am Roboter angelernt. Inzwischen stehen 200 Kühe im Stall, Tendenz steigend. Das Ziel liegt bei 220 Kühen. Das sind dann 55 Kühe pro Roboter, mehr geht nicht. „Es ist besser, bei der höheren Milchleistung weniger Kühe zu halten, sonst sind die Treibezeiten und die damit verbundenen eigenen Arbeitszeiten länger und somit macht sich die Zeitersparnis durch den Roboter nicht bezahlt. Die Kühe müssen sich frei bewegen können, dann bekomme ich 3,1 Melkungen hin. Die Verweigerungsrate ist mit 4 pro Kuh und Tag relativ überschaubar“, findet Christine Dahmen.

Herdenleistung weiter steigern

Die durchschnittliche Herdenleistung liegt inzwischen bei rund 35 l/Kuh/Tag bzw. der Stalldurchschnitt bei 11.000 kg/Kuh/Jahr bei einem Fettgehalt von 4,00 % und 3,35 % Eiweiß. „Normalerweise liegen die Zellzahlen bei 80.000– 90.000. Wir streuen die Boxen jeden Freitag mit einer Mischung aus Pferdemist und Kalk ein. Seit zwei Jahren setzen wir dienstags bis donnerstags zusätzlich Desical plus ein, mit guter Resonanz bei den Zellzahlen. Und Probleme mit Ekzemen haben wir auch keine. Luxus macht sich halt bezahlt“, so Andreas Dahmen. „Aber trotz guter Zahlen wollen wir die Schrauben weiter anziehen. Und da werden wir auch in Zukunft auf hochwertige Produkte und gute Beratung auf hohem Niveau setzen. Ich bin einfach nicht so der Mann, der viel ausprobiert, das muss von Anfang an passen.“