Mortellaroprävention

Mortellaro kann nur in Kombination mehrerer Maßnahmen erfolgreich eingedämmt werden. Fokus hierbei muss auf den besonders gefährdeten Färsen liegen, was in der Praxis oft nicht gemacht wird. Dabei bestehen gerade bei jungen Tieren gute Chancen, die Erstansteckung zu verhindern. Die beste „Bekämpfung“ von Mortellaro ist, ein Auftreten von vornherein zu verhindern. Für Mortellaro müssen drei Faktoren vorhanden sein: Feuchtigkeit, Treponema-Bakterien und eine Verletzung der Haut als Eintrittspforte für die Bakterien. Ist die Immunabwehr auch noch geschwächt, ist Mortellaro vorprogrammiert.

Klauenbäder dienen der Vorbeugung und sollten von den Tieren mit möglichst vielen Schritten durchlaufen werden. In langen schmalen Klauenbädern erreicht man dies ohne mehr Wirkstoff zu benötigen. Sind die Seitenwände nach oben abgeschrägt, bekommen die Tiere keine Platzangst und laufen ohne zu zögern durch. Bei einer Länge von 5 m müssen die Tiere mindestens drei Mal pro Klaue eintreten. Bei der üblichen Länge von 1,8 m werden die Klauen teilweise nur einmal benetzt.

Zur Vorbeugung von Mortellaro und Stärkung des Immunsystems ist zudem eine ausreichende und ausgewogene Mineralstoffversorgung essentiell. Deswegen hat die RWZ ein Mineralfutter ausschließlich für nicht melkende Färsen entwickelt: RWZ-Profimineral Färsen Vital. Die darin enthaltenen speziellen Spurenelement-Verbindungen verbessern und erhalten die Haut- und Klauengesundheit und stärken das Immunsystem.

Erkrankt ein Tier trotz aller präventiven Maßnahmen an Mortellaro, muss es behandelt werden. Hierfür ist die korrekte Einstufung in das Erkrankungsstadium von M0 (gesunde Klaue) bis M4.1 (Chronische Wiederkehr) wichtig. Im Workshop hat Tierarzt und Mortellaro-Experte Dr. vet. Arturo Gomez Rivas den Teilnehmern im Stall der Gill GbR in Bodenheim erklärt, wie man die verschiedenen Stadien erkennt und behandelt. Entgegen der in der Vergangenheit üblichen Lehrmeinung sollte hinten nur die Außenklaue mit einer Kehlung versehen werden, die Innenklaue benötigt meist keine Korrektur. Der Zwischenklauenspalt muss bei einer Behandlung mit Blauspray aufgespreizt werden, damit das Antibiotikum auch überall wirken kann. Verbände sind nicht immer notwendig und wenn nur, um eine Einwirkzeit von ½ Stunde zu gewährleisten. Danach können und sollten sie entfernt werden, spätestens aber am folgenden Tag. Je nach Erkrankungsstadium reicht eine einmalige Behandlung, ansonsten wird das Tier erneut behandelt.

Werden alle präventiven und kurativen Maßnahmen konsequent und richtig angewendet, bekommt man seine Mortellaro-Problematik gut in den Griff und die Anzahl an erkrankten Tieren stabilisiert sich auf niedrigem Niveau.