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EDITORIAL
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RWZ-agrarReport 2/2017
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
es sagt sich zwar so leicht daher: „Nichts ist beständiger als der
Wandel“ – aber Wandel passiert tatsächlich. Denken wir zurück:
Alles, was man automatisieren kann, ist praktisch automatisiert.
Auf die Zukunft bezogen bedeutet das: Alles, was man digitali-
sieren kann, wird auch digitalisiert werden. Pure wirtschaftliche
Notwendigkeit wird uns dazu zwingen.
Branchen ändern sich mit Vehemenz. Beispiel Energie: Jahrzehn-
telang waren Kohle und Atomenergie gesetzt. Plötzlich dann ein
vehementer Schwenk zur Erneuerbaren Energie. Nun auch die
Autobranche: Der gute alte Diesel ist unter Beschuss, alle arbei-
ten jetzt am Elektroantrieb.
Derartige Entwicklungen kommen plötzlich, sind im Nachhinein
aber eigentlich absehbar gewesen, hätte man bestimmte gesell-
schaftliche Entwicklungen nur ernst genug genommen und für
möglich gehalten. Das erfordert Visionen, Analytik, Führung und
ist natürlich erst mal unbequem, mit viel Arbeit und unternehme-
rischen Risiken verbunden.
Was kommt nun in der Agrar- und Ernährungsbranche auf uns
zu? Kriegen wir hier die Quadratur des Kreises hin? Einerseits
sehen große Teile der Gesellschaft eine stark industrialisierte
Landwirtschaft kritisch. Andererseits brauchen wir eben diese,
um Lebensmittel sicher, günstig, preiswert und in den notwen-
digen Qualitäten und Quantitäten herzustellen. Wo führt uns
das technisch bereits Mögliche bald hin? „Tierloses Fleisch“? Er-
satzteile für Schlepper aus dem 3-D-Drucker? Roboter im Stall?
Fruchtfolgeplanung auf Basis künstlicher Intelligenz? Ist das noch
die Landwirtschaft, die wir kennen und lieben? Haben wir über-
haupt die Wahl oder bestimmen bald Andere, Branchenfremde,
die Entwicklungen auf unseren Märkten? Uns steht mit Sicher-
heit einiges bevor.
Christoph Kempkes,
Vorstandsvorsitzender der
RaiffeisenWaren-Zentrale Rhein-Main eG
TOPTHEMA
Sortenwahl Winterweizen 2017
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PFLANZENBAU
Im Herbst spritzen – Arbeitsspitzen entzerren
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Drei Bausteine zum erfolgreichen Rapsanbau
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Trinkwasser für eine halbe Million Menschen
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Nischenprodukte – mal ganz vorne
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Bessere Unterstützung für Biolandwirte
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WEINBAU/KELLEREI
Kompetenter Partner von der Rebe bis zumWein
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Noch mehr Service bei Klug
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BETRIEBSREPORTAGE
Vom Betriebshelfer zum Betriebsleiter
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Weniger Zellzahlen – voller Milchpreis
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HOLZ
Holzvermarktung 4.0
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TECHNIK
Valtra mit neuen Modellen
21
Technik auf Tour
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Olympionikin Isabell Werth baut auf Fendt
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Auch unsere Agrarbranche durchläuft seit Jahren einen atem-
beraubenden Strukturwandel: weniger Betriebe, dafür deutlich
größere mit enormer Professionalisierung in Landwirtschaft,
Wein- und Gartenbau. Auch die genossenschaftlichen Strukturen
ändern sich bzw. müssen sich ändern.
Zu alledem möchte die RWZ einen konstruktiven Beitrag leisten.
Einerseits helfen, durch Kompetenz, Verlässlichkeit und regio-
nale Verankerung die Gegenwart zu managen. Andererseits als
beratender Partner dazu beitragen, Sie als unsere Kunden auf
die Zukunft vorzubereiten. Hierbei soll dieser RWZ-agrarReport
als kleiner, für Sie nützlicher Baustein dienen.
Klar erkennbar ist: Die Palette der zur Verfügung stehenden Pflan-
zenschutzmittel wird immer kleiner. Bestimmte Anbaukulturen
dürften bald auf die gewohnte Art und Weise nicht mehr zu füh-
ren sein. Auch die Düngeverordnung wird die bisherigen Produk-
tionsmöglichkeiten einschränken. Gerade beim Saatgut müssen
wir daher das Potenzial neuer Züchtungen besser und proaktiver
nutzen. In der Tierhaltung legen gesetzliche und gesellschaftliche
Strömungen immer deutlicher den Akzent auf das Tierwohl. Die
Verfügbarkeit von sauberemWasser wird immer problematischer
und droht zum Engpass zu werden; in weiten Teilen der Welt ist
das bereits der Fall.
Zu allen diesen Themen möchte unser RWZ-agrarReport kon-
krete Anregungen geben. Unsere Profis erläutern Ihnen, wie
man für die bevorstehende Herbstaussaat durch den richtigen
Dreiklang von Saatgut – Pflanzenschutz – Düngung den Erfolg
absichert, ob nun konventionell oder ökologisch.
Hier dürfen Sie auch in Zukunft mehr von Ihrer RWZ erwarten.
Dazu möchten wir mit unseren Kunden im Dialog bleiben.
Wir haben deshalb im Rahmen unserer Neuausrichtung das
Thema „Innovation“ als neuen Bereich verankert – u.a. mit den
Schwerpunkten Öko/Bio und Digitalisierung. So wollen wir auf
Sicht einen Beitrag zu Ihrem Geschäftserfolg leisten.
„Wir können den Wind nicht ändern, aber wir können die Segel
richtig setzen!“ Und das sollten wir gemeinsam tun!
In diesem Sinne
Ihr Christoph Kempkes
Impressum
Herausgeber:
Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG · Altenberger Straße 1a · 50668 Köln,
Redaktion:
Dr. Friedrich-Karl Velder, Martina Shepherd
Telefon: 0221/1638-3972 · Fax: 0221/1638-103972 · E-Mail:
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Koordination, Layout und Grafik:
AgroConcept GmbH, Bonn
Trotz aller Sorgfalt bei der Erstellung des vorliegenden RWZ-agrarReports übernimmt die Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG keine Gewähr und Haftung für
die Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität der Inhalte. Der Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers gestattet.
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