RWZ-agrarReport 2/2017 - page 5

TOPTHEMA
RWZ-agrarReport 2/2017
5
sehr viele leistungs- und qualitätsstarke A-Weizensorten auf
den Markt gekommen.
RGT Reform (A)
als größte Sorte im
deutschen Markt überzeugte mehrjährig bundesweit durch
konstant hohe Erträge, gute Winterhärte, ausgewogene
agronomische Eigenschaften und hohe, stabile Fallzahlen.
Als spätreife Sorte eignet sie sich aber nicht für schwächere,
trockene Standorte und für extreme Spätsaaten.
Meister (A)
ist in Ertrag und Winterhärte schwächer als
RGT Reform
,
zeichnet sich aber weiter durch sehr gute Qualität bei hoher
Fallzahlstabilität aus. Der winterharte
Patras (A)
passt auf
viele Standorte und bringt mittlere, etwas schwankende Er-
träge bei normaler Abreife und guter Qualität.
Nordkap (A)
hat ebenfalls eine gute Qualität und eine breite Standort-
eignung. Aufgrund der guten Halmbruchresistenz eignet
er sich sehr gut als Stoppelweizen.
Turandot (A)
hat sich
als winterharter, ertragsstarker, blatt- und ährengesunder
Allrounder mit stabiler Qualität bewährt. Aufgrund der Äh-
renfusariumtoleranz und der Frohwüchsigkeit eignet er
sich auch als Weizen nach Mais.
Julius (A)
und der neue
Leandrus (A)
überzeugen als spätreife Weizen mit lang-
samer Entwicklung durch hervorragende Winterfestig-
keit, gute Frühsaateignung und gute Qualität bei hoher
Fallzahlstabilität.
Leandrus (A)
ist ertragsstark und besitzt
eine hervorragende Ährengesundheit (Ährenfusarium 3),
was ihn zu einem empfehlenswerten Weizen nach Mais
macht. Weitere interessante neue A-Sorten sind der er-
tragsstarke
Kashmir (A)
und die gesunde Qualitätssorte
Apostel (A)
. In Thüringen und Sachsen ergänzen die be-
währten Sorten
Pionier (A)
und
Opal (A)
die Empfehlung.
Für den Qualitätsweizenanbau in Südwestdeutschland stel-
len aber die bereits beschriebenen frühreifen Grannenweizen
Ambello (A), Rubisko (A)
und
Nemo (A)
den Schwerpunkt
des Anbaus dar.
Neue, interessante B-Weizen
Aufgrund der ertragsstarken A-Weizen war der Anbau
von B-Weizen in den letzten Jahren leicht rückläufig. Äl-
tere, bewährte, blattgesunde Sorten wie
Colonia (B)
und
Desamo (B)
sind noch stärker im Anbau, können aber er-
traglich mit neueren A- oder B-Sorten oft nicht mehr kon-
kurrieren.
Trapez (B)
ist wegen seiner Ertragsstärke und
Spätsaatverträglichkeit beliebt, muss aber intensiv geführt
werden. Ähnliches gilt für die größteB-Sorte
Benchmark (B)
,
die zwar ertraglich überzeugen kann, aber Schwächen in der
Winterhärte, bei Rosten und Ährenfusarium hat. Der spätrei-
fe
Tobak (B)
verfügt ebenfalls über ein sehr hohes Ertrags-
potenzial, gehört aber nur auf gute Böden und in gesunde
Fruchtfolgen. Aufgrund seiner sehr hohen Ährenfusariuman-
fälligkeit sollte er nicht als Weizen nach Mais oder als Stop-
pelweizen eingesetzt werden.
Apian (B)
hingegen besitzt
eine gute Ährenfusariumtoleranz und eignet sich entspre-
chend sehr gut nach Mais. Er passt auch gut auf Standorte
mit hoher N-Nachlieferung, da er eine hervorragende Stand-
festigkeit besitzt. Sehr interessant sind einige neue B-Sor-
ten: Während
KWS Talent (B)
und
Bergamo (B)
vor allem
durch ihr Ertragspotenzial interessant erscheinen, steht bei
LG Imposanto (B)
die gute Qualität und Ährenfusariumto-
leranz im Vordergrund. Mit
Kamerad (B)
wurde eine neue
Sorte zugelassen, die durch eine hervorragende Kombina-
tion aller Eigenschaften besticht: hohes Ertragspotenzial
bei sehr guter Blattgesundheit ohne Lücken. Trotz kurzen
Wuchses und sehr guter Standfestigkeit hat
Kamerad (B)
die hervorragende Einstufung 3 beim Ährenfusarium, was
ihn zum idealen Weizen auch für Veredlungsbetriebe und
Maisfruchtfolgen macht.
Anapolis und Elixer führend
Das Angebot an Sorten im Futterweizenbereich ist deutlich
übersichtlicher als im A- und B-Sortiment. Bundesweit do-
minieren
Anapolis (C)
und
Elixer (C)
in der Vermehrung als
auch im Praxisanbau deutlich.
Elixer (C)
, der zusätzlich auch
als Brauweizen Bedeutung hat, ist etwas lageranfälliger und
verliert zunehmend seine Blattgesundheit.
Anapolis (C)
ist
weiterhin sehr blattgesund, standfest und besitzt eine ex-
zellente Ährengesundheit (Fusariumnote 3). Aufgrund seiner
zügigen Herbstentwicklung eignet sich
Anapolis (C)
neben
der Verwendung als Blattfrucht- und Stoppelweizen auch
für die späten Aussaattermine (hochinteressant nach Mais).
Ergänzend ist noch
Expert (C)
als frühreifer, sehr robuster,
ertragsstarker und ertragskonstanter Futterweizen zu emp-
fehlen – auch auf schwächeren Standorten.
Frühzeitige Sortenwahl sinnvoll
Trotz teilweise frustrierender Erfahrung aus der Ernte 2017
ist eine frühzeitige Sortenwahl wichtig, da die regionale Ver-
fügbarkeit von hochwertigem Z-Saatgut in Einzelfällen be-
grenzt sein kann und das Saatgut auch pünktlich auf dem
Betrieb sein soll. Die aktuellen Versuchsergebnisse 2017
werden wahrscheinlich stärkeren Schwankungen unterlie-
gen. Deshalb sollte man sich nach regionalen, mehrjährigen
Versuchsergebnissen und den mehrjährigen Praxiserfahrun-
gen in der Anbauregion richten.
Selten war C-Weizen so attraktiv!
Die sichere Antwort auf die neue Düngeverord-
nung: Anapolis sorgt mit seinen sehr hohen
Erträgen und hohen Rohproteingehalten für
hohe N-Entzüge und entlastet so die N-Bilanz.
IHR ANSPRECHPARTNER
Klaus Schmitz
Vertriebsleiter Saatgetreide/-mais
Telefon: 0221/1638-201
1,2,3,4 6,7,8,9,10,11,12,13,14,15,...24
Powered by FlippingBook