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Aktuelle Weinbauempfehlung

06-2021

Es wächst und wächst, Turboblüte läuft an

Sommerliche Wärme mit noch ausreichend Wasser im Boden beschert uns eine rasante Entwicklung der Reben. Der starke Zuwachs fordert bei den Laubarbeiten in den Betrieben maximale Leistung. Frühe Sorten wie Solaris sind in frühen Regionen schon am Abblühen. Allgemein ist bei der Witterung nach Blütebeginn ein rasches Abblühen zu erwarten. Erste Betriebe denken schon an das Gipfeln von Dornfelder. Durch das starke Wachstum hat sich die Chlorose in vielen Rebanlagen noch nicht verwachsen, es hat eher noch zugenommen. Ölflecken durch Peronospora, teils mit Pilzrasen auf der Blattunterseite ist überall je nach Niederschlag und Feuchte Anfang Juni zu finden. Die Wetterlage ist ideal für die Entwicklung des Mehltaus, tagsüber heiß, nachts kühl mit Tau gegen den Morgen. In Rebanlagen mit starkem Vorjahresmehltaubefall und Zeigertrieben in diesem Jahr ist eine Ausbreitung des Mehltaus auf frische Blätter zu beobachten. Die vorhergesagte unbeständigere, schwül warme Witterung wird das Wachstum der Reben und das der Krankheiten unterstützen, daher bleibt es noch bei engen Spritzfolgen bzw. ist die abgehende Blütebehandlung gezielt nach dem Blüteverlauf zu setzen. Gewitterschauer können in Regionen mit erkennbar hohem Ölfleckenbesatz wie z. B. an der Mosel den Peronosporadruck massiv verstärken, hier sind Zwischenbehandlungen oder enge Spritzabstände mit systemischen oder teilsystemischen Produkten wie Zorvec Zelavin Bria oder Profiler angesagt.

Achtung nur eine Behandlung zugelassen:
bei Profiler und bei Zorvec Zelavin Bria in geförderten Steillagen.
Sobald sich die Gescheine putzen, sind die Gespinste von Heuwürmern gut zu erkennen; hier bei Bestandskontrollen aufpassen.
Rascher Zuwachs und eine schnell kommende Turboblüte kann die geplanten Spritzfolgen etwas durcheinanderbringen.
Noch einmal, bei dem starken Zuwachs lieber enge Spritzfolgen wählen und die abgehende Blütebehandlung gezielt platzieren.


Was steht an:

Hoher Peronosporainfektionsdruck in Rebanlagen mit Ölflecken:
Je nach Spritzabstand und Beginn der Blüte noch Profiler vor die Rebblüte setzen. In die abgehende Blüte das stärkste Peronosporaprodukt Zorvec Zelavin Bria einplanen, ansonsten je nach Niederschlägen und Peronosporasitution Mildicut oder Folpan 80 WDG mit Kaliumphosphonaten, wie Veriphos oder
FOSHIELD kombinieren.
Bio: der starke Zuwachs erfordert eine enge Spritzfolge.
Mit Kupfer auf 300 gr/ha gehen, Fytosave und CropCover einplanen

Derzeit überall hohe Oidiumgefahr: In die abgehende Blütespritzung muss
ein LunaMax, Luna Experience oder Sercadis eingebaut werden.
Bio Netzschwefel mit Microthiol WG wäre bis 8kg/ha möglich

Traubenauflockerung:
mit Regalis Plus; je nach Sorte zwischen 1kg bis 1,8kg/ha in die abgehende Blüte spritzen (Sortenhinweise der BASF beachten)
mit Gibb3 / Berelex 40 SG in die abgehende Blüte bevorzugt in kompakten
Burgundersorten (auf Sortenempfindlichkeit achten) wo die 3. SprintAlga Behandlung ansteht, erst nach der Blüte spritzen
CropCover: Bio Haftmittel verbessert die Regenbeständigkeit der Fungizide
Chlorose nach der Blüte: Chelal Fe/Mn 1-2 l/ha oder Bio Lebosol Hepta Eisen 3-5 l/ha

 



**Polyram WG hat die Auflage SF278: tägliche Arbeitszeit max. 2 Std/Tag bis unmittelbar vor die Ernte 

Ihr Ansprechpartner

Reiner End

Fachberatung Weinbau

Telefon: 0173 / 6964474
E-Mail: reiner.end(at)rwz.de 

(Die Produktempfehlungen der RWZ-Weinbauaufrufe berücksichtigen das Anti-Resistenzmanagement.)