RWZ-Geschäftsbericht 2016 | www.rwz.de - page 40

ZUSAMMENGEFASSTER LAGEBERICHT
RWZ
-GESCHÄFTSBERICHT 2016
Die Absicherung der Liquidität erfolgt zusätzlich zum Konsor-
tialkredit durch Rahmenverträge über Forderungsverkäufe
sowie unechte Pensionsgeschäfte. Die Kontrolle der Ge-
schäftsentwicklung und der Risikolage wird den Konsortial-
partnern durch regelmäßige, vierteljährliche Berichterstattung
dokumentiert. Hier werden alle vereinbarten Kennzahlen
aktualisiert und in der zeitlichen Entwicklung dargestellt.
Abweichungen von festgelegten Zielen werden kommentiert
und evident gemacht.
Forderungsrisiken
Im Rahmen der unternehmerischen Tätigkeit kommt der RWZ
eine wichtige Finanzierungsfunktion im Bereich der landwirt-
schaftlichen Handelspartner zu.
So sind mit Kunden geeignete Zahlungsziele vereinbart. Mit
Erzeugern ist zudem vielfach ein „Ausstand Ernte“ geregelt.
Hierbei gleicht der Erzeuger in beiderseitigem Einvernehmen
offene Posten für bezogene Betriebsmittel mit dem Gegen-
wert des angelieferten Erzeugnisses, vor allem Getreide und
Kartoffeln, aus. Die Absicherung erfolgt über Instrumente wie
Kreditversicherungen, Früchtepfandverträge und Abtretungen
von Sicherheiten.
Das Kreditlimit für Warenlieferungen eines Kunden wird
zunächst kundengruppenspezifisch festgelegt und kann im
Laufe einer gewachsenen Geschäftsbeziehung angepasst
werden. Die Risikominimierung wird durch ein umfangreiches
Debitorenmanagement über alle Geschäftsbereiche hinweg
gewährleistet. Dabei werden sämtliche Kreditlimits in einem
dokumentierten Verfahren definiert und fortlaufend kontrolliert.
Fremdwährungschancen und -risiken
Die Geschäftstätigkeit des RWZ-Konzerns findet überwiegend
innerhalb des EURO-Raumes statt. Dadurch sind Währungsrisi-
ken, die durch Wechselkursschwankungen entstehen können,
praktisch ausgeschlossen. Sofern Waren- und Leistungs-
geschäfte in Fremdwährungen abgewickelt werden, ist das
Währungsrisiko immer mit zu berücksichtigen.
Risiken aus dem Bereich Personal
Der RWZ-Konzern benötigt zur langfristen Sicherstellung des
geschäftlichen Erfolgs leistungsstarke und qualifizierte Mitar-
beiter. Eine hohe Fluktuation und die unzureichende Bindung
von Nachwuchskräften könnten die Geschäftsentwicklung
negativ beeinflussen.
Zudem wird die demographische Entwicklung in Deutschland
den schon jetzt herrschenden Mangel an Fachkräften deutlich
verschärfen. Es besteht somit in Zukunft immer stärker das
Risiko, nicht in ausreichendem Umfang oder nur zu stark
erhöhten Konditionen geeignete Mitarbeiter zu finden. Der
RWZ-Konzern stellt sich durch moderne, auch studienbe-
gleitende Ausbildungsformen und attraktive zukunftsfähige
Perspektiven auf diese veränderten Rahmenbedingungen ein.
Dem latenten Risiko einer fachlichen Wissensdegression wirkt
das Unternehmen durch entsprechende Weiterbildungsmaß-
nahmen entgegen.
Regulatorische und rechtliche Risiken
Ordnungspolitische Regularien, Subventionen, bautechnische
Vorschriften oder steuerliche Änderungen bestimmen und
verändern die Rahmenbedingungen der Märkte.
Im Jahr 2015 hat das Bundeskartellamt gegen die RWZ eG und
andere Agrarhandels-Unternehmen ein Kartellermittlungsver-
fahren im Bereich Pflanzenschutz wegen des Verdachts
wettbewerbsbeschränkender Absprachen eröffnet. Ein
weiteres Kartellermittlungsverfahren gegen Agrarhandels-
Unternehmen, u.a. auch die RWZ eG, hat das Bundeskartellamt
Ende Januar 2016 eröffnet. In diesem Fall war es der Verdacht
auf wettbewerbsbeschränkende Absprachen im Bereich
Landtechnik. Zum jetzigen Zeitpunkt ist eine qualifizierte und
quantitative Aussage zum Ausgang der laufenden Verfahren
nicht möglich.
Informationstechnologische Risiken
Aufgrund der dezentralen Struktur des RWZ-Konzerns ist die
Übertragungsgeschwindigkeit und -sicherheit der Daten von
herausragender Bedeutung.
Marktrelevante Daten und Informationen stehen heutzutage
fast jedem Marktteilnehmer rund um die Uhr zu Verfügung. Um
Marktsituationen und Wettbewerbsvorteile konsequent nutzen
zu können und gleichfalls unseren Kunden einen exzellenten
Service auf gleichbleibendem hohem Niveau bieten zu können,
ist eine dauerhafte Systemverfügbarkeit notwendig. Die
Sicherstellung einer zeitnahen und unmittelbaren Transaktions­
durchführung sowie ein Datenzugriff führen zu nicht unerhebli-
chen Herausforderungen im IT- Umfeld.
Wesentliche Bestandteile der Prozessoptimierungsstrategie
sind die Standardisierung der Prozesse sowie die Nutzung von
Potenzialen, welche sich aus dem Gebrauch einer einheit­
lichen und integrierten Software/Hardware und der Infrastruk-
tur ergeben. Durch eine regelmäßige Spiegelung von Daten
auf zwei räumlich und technisch unabhängige Systeme wird
eine maximale Datensicherheit gewährleistet.
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