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BETRIEBSREPORTAGE
RWZ-agrarReport 2/2017
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Ackerland, 123 ha Grünland und 11 haWald. Auf 27 ha werden
Silomais für die Milchkühe und die Bullen angebaut sowie auf
23 ha Triticale und 5 ha Wintergerste für das Jungvieh. Auf
13 ha stehen Ackerbohnen zur Verfütterung ans Jungvieh und
die Bullen.
Der Winterweizen (32 ha) und der Winterraps (22 ha) werden
verkauft. Die Kreuzdellenhof GbR bietet zudem landwirtschaft-
liche Lohnarbeiten wie Heuernte, Grassilagebergung mit La-
dewagen, Ackerbau sowie Winterdienst an. Zudem werden
alle Maschinenreparaturen selbst vorgenommen. Zum Be-
trieb gehört seit 2004 zudem ein Bauernhof-Café, das heute
vom ehemaligen (Ausstieg 2016) Betriebsleiterehepaar Rai-
ner und Marianne Mertz betrieben wird.
Fokus liegt auf den Kälbern
Als Berater schon seit Jahren mit dabei: AxelTrumpfheller von
der RWZ in Michelstadt und Ludwig Probst von der Agravis.
Die Milchkühe bekommen als Grundfutter 2/3 Grassilage und
1/3 Maissilage plus die Hofmischung inklusive Mineralfut-
ter und Lebendhefe. Im Roboter gibt es leistungsabhängig
RWZ-Topmilk 214 KF. Besonderes Augenmerk wird auf die
Kälberfütterung gelegt, wie AxelTrumpfheller erklärt: „Die Käl-
ber bekommen ad libitum die Kaltsauertränke RWZ-Topstart.
Das Anrühren geht problemlos mit leitungskaltem Wasser,
das hochlösliche Fett in Topstart ist in der Form einzigartig.“
Und Michael Krämer ergänzt: „Für die Kälberiglus säuern wir
vom 1.–8. Tag Biestmilch mit Ameisensäure an. Die Kälber
erhalten die ersten acht Tage Halocur gegen Kryptosporidi-
en und standardmäßig eine Grippeimpfung. Danach stallen
wir die Kälber in Gruppen von 10–15 Tieren um. Für diese
Gruppenhaltung der Kälber sind wir mit der Kaltsauerträn-
ke arbeitswirtschaftlich flexibler und es passt auch besser
zum Roboter. Vor allem braucht man keine Elektronik und
keine Halsbänder. Wir mischen bis zu 20% Vollmilch dazu,
ohne zusätzliche Ansäuerung. Das ist für die Kälber abso-
lut sicher und funktioniert von der Organisation her sehr
gut.“ Die Kühe bekommen standardmäßig eine Mutter-
schutzimpfung gegen Rotacorona. Als ausschließliche Mine-
ralversorgung erhalten die Kälber Crystalyx Mentholyx und
die Trockensteher Crystalyx Blau.
Innovationsfreude treibt an
Großen Wert legen die beiden Betriebsleiter auch auf das
Grünlandmanagement. „Seit vier Jahren striegeln wir im
Frühjahr und bringen 10 kg/ha Weidelgras ohne Klee als
Nachsaat aus“, berichtet Thomas Hotz. „Das ist eine Inno-
vation hier im Odenwald. Aber man sieht dem Grünland an,
ob man was macht oder nicht. Und es schlägt sich klar auch
auf die Grundfutterqualität nieder. Alle drei Jahre kalken wir
die Grünlandflächen. Neben der N-Düngung ist für uns die
Schwefeldüngung wichtig.“ Und Ludwig Probst ergänzt:
„Der Schwefel steigert nicht nur die Stickstoffeffizienz. Gras
hat einen Schwefelbedarf von 30–50 kg. Schwefel verbes-
sert die Gärqualität, es wird mehr Milchsäure und weniger
Buttersäure gebildet. Das macht die Silage schmackhafter
und die Kühe fressen besser.“ „Die Innovationfähigkeit der
Kreuzdellenhof’schen Betriebsleiter bringt den Betrieb richtig
voran“, ist Axel Trumpfheller überzeugt. „Der Kreuzdellenhof
ist RWZ-Praxisversuchsstandort für Zwischenfrüchte im Zuge
des Greenings. Auf den Praxisschlägen bietet der Betrieb
auch regelmäßig Feldtage an. So einen zeitigen und harmo-
nischen Generationswechsel sieht man nicht häufig, war aber
für die Entwicklung des Betriebes enorm wichtig.“
In Zukunft wollen Michael Krämer und Thomas Hotz den Be-
trieb weiter voranbringen und am Puls der Zeit bleiben. „Aller-
dings bietet der derzeitige Milchpreis keine Basis für Investi-
tionen. Im Moment sind Schuldenabbau und Konsolidierung
angesagt“, resümiert Krämer.
IHR ANSPRECHPARTNER
Axel Trumpfheller
RWZ-Agrarberater
Telefon: 0173/5773207
Die Kälber bekommen ad libitum die Kaltsauertränke RWZ-Topstart.
Großen Wert legen die beiden Betriebsleiter auf die Grundfutterqualität.
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