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BETRIEBSREPORTAGE
RWZ-agrarReport 1/2017
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fünf Gruppen: Jungkühe Hochleis-
tung, Hochleistung, Niederleistung,
Trockensteher und Vorbereiter. Im
Boxenlaufstall werden die Laufgän-
ge per Schieberentmistung sauber
gehalten. Als Abwurf gibt es keinen
Abwurfschacht, sondern Gülleros-
te. Dies ist baulich nicht anders
möglich. „Wegen des Güllerostab-
wurfs ist die Einstreu mit Stroh
oder Häckselstroh ausgeschlossen,
da es die Abwürfe verstopft. Säge-
späne versauern die Biogasanlage.
Viele verwenden Strohmehl, was
aber auch nicht gerade billig ist.Wir
haben auch mal überlegt, Güllesub-
strat als Einstreu zu verwenden.
Das ist momentan technisch noch
nicht möglich. Außerdem kann der
Hygienestandard im Substrat nach
der Biogasanlage so nicht gewähr-
leistet werden, weil nicht nur Rin-
dergülle zum Einsatz kommt“, wägt
Claudia Göbel die verschiedenen
Einstreumöglichkeiten ab. „Auf die
Idee mit den Strohpellets bin ich
über die Pferde gekommen. Die
Saugfähigkeit ist einfach enorm.
Wir mischen die Strohpellets mit
dem Kalk. Weil die Strohpellets so
fein sind, bleibt die Einstreu deut-
lich länger liegen und klebt auch
nicht an den Zitzen wie Häcksel-
stroh.“ Das sieht man auch an den
Zellzahlen, die mit 180.000 konstant
niedrig sind.
Strohpellets sind reines
Naturprodukt
Bei den Kühen sind insgesamt 3,5
AK tätig. Die Strohpellets werden
im Nöbden’schen Stall einmal pro
Woche mit der Schubkarre per Hand
eingestreut: 4 kg pro Liegebox,
leicht angefeuchtet, damit die Pel-
lets „aufgehen“. Herdenmanagerin
Göbel benötigt so zwei bis drei LKW
à 25 t jedes Jahr. Hersteller und Lie-
ferant der Strohpellets ist die RWZ
in Ebeleben. Vertriebsleiter der
Strohprodukte Tobias Röser erklärt:
„Wir stellen seit inzwischen elf Jah-
ren am Standort Ebeleben Stroh-
pellets her. Biolan ist ein 8 mm Pel-
let für den Pferdebereich, Bionesto
wird zusätzlich noch gebrochen und
granuliert, was es feiner und leichter
begehbar macht und bei Nutztieren
zum Einsatz kommt. Der Großteil
sind aber 6 und 8 mm Pellets, die
als Sackware in den Kleintierbereich
gehen. Unsere Strohpellets sind
absolut hygienisch und staubarm.
Zum Einsatz kommt ausschließlich
bestes Weizenstroh, das unter ho-
hem Energieaufwand bei 90-100 °C
gepresst wird und dadurch steril
wird, etwaige Pilzsporen werden
durch Hitze abgetötet. Durch den
hohen Druck erhalten wir ein stabi-
les Pellet und kommen ganz ohne
Bindemittel oder chemische Zusät-
ze aus. Unsere Strohpellets sind
somit ein reines Naturprodukt.“
Strohpellets können das Fünffache
ihres Eigengewichtes an Flüssigkeit
aufnehmen und haben die höchste
Saugfähigkeit aller Einstreuarten
überhaupt. Das Stallklima verbes-
sert sich nicht nur wegen der ge-
ringen Staubentwicklung, sondern
auch durch die erheblich reduzierte
Ammoniakbelastung.
Nutzungsdauer erhöht
Was ihre Kühe betrifft, ist Claudia
Göbel optimistisch: „Gesundheits-
mäßig kann ich mich nicht bekla-
gen. Seit wir die Strohpellets ein-
setzen, hat sich die Nutzungsdauer
bereits von 2,5 auf 2,6 Laktationen
erhöht. Abgangsursache Nr. 1 ist
bei uns die Fruchtbarkeit und daran
müssen wir noch arbeiten.“
Tobias Röser und Claudia Göbel im Stall der
laktierenden Kühe.
Schieber über Güllerostabwurf – hier muss die
Einstreu durch.
Die Einstreu
schont die Gelenke,
bleibt nicht an den
Zitzen kleben und ist
enorm saugfähig.
IHR ANSPRECHPARTNER
Tobias Röser
RWZ-Vertriebsleiter Strohprodukte
Telefon: 036020/77-219
RWZ-Vertriebsgruppe Thüringen-Sachsen
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