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RWZ-agrarReport 1/2017
BETRIEBSREPORTAGE
„Was anderswo in derTheorie besprochen wird, setzen wir hier in der Praxis
konsequent um“, fasst Betriebsleiter Hans-TheoWallau das Erfolgsgeheim-
nis der Hof Überholz KG in Hennef-Eulenberg zusammen. Mit 250 Schwarz-
und Rotbunten Milchkühen plus 220 Stück Jungvieh, 180 ha Grünland und
70 ha Ackerland ist der Betrieb mit einer der größten in der Region Hennef.
Tendenz: weiter wachsend.
Die Hof Überholz KG ist ein gewach-
sener Praxisbetrieb, der sich mittels
Flächen- und Milchquotenübernah-
men über die Jahre kontinuierlich
vergrößert hat.„Auf diesemStandort
produzieren wir mit 2,1 Mio. l/Jahr
die maximale Milchmenge. Die im
Schnitt rund 30 Trockensteher sind
in einem 2 km entfernten Stall aus-
gegliedert, ebenso wie die Nach-
zucht, die auf einem 5 km entfernten
Betrieb bleibt und mit 26 Monaten
wieder zurückkommt“, erklärt der Be-
triebsleiter Wallau. „Wir fahren hier
ein geschlossenes System, nur die
Bullen werden zugekauft. Wir arbei-
ten schon seit über 30 Jahren nur
mit Deckbullen, weil es läuft. Wir ha-
ben keine vernünftige Brunsterken-
nung, weil wir noch nicht das zu uns
passende System gefunden haben
und viel Zeit investiert werden muss.
Die Bullen laufen bei den Kühen ab
dem 70. Laktationstag mit.“
Hohe Leistung aus dem
Grundfutter
Die durchschnittliche Milchleistung
liegt bei 8.547 l/Kuh/Jahr bei 4,11%
Fett und 3,33% Eiweiß. „Viel wich-
tiger als die Milchleistung ist die
hohe Grundfutterleistung. 4898 l,
also weit über die Hälfte, kommen
aus der Gras- und Maissilage“, so
der Betriebsnachfolger Tobias Mie-
bach. „Wir legen sehr viel Wert auf
eine gute Silage. Bei der Grassila-
ge machen wir vier Schnitte, wobei
der 1. Schnitt früh erfolgt und mög-
lichst über 7 MJ/kg liegen sollte. So
erreichen wir 81,1% Verdaulichkeit
bei der Grassilage. Das funktioniert
auch nur, weil wir volles Programm
beim Grünlandmanagement fahren.
Der 1. und 2. Schnitt ist für die laktie-
renden Kühe, der 3. und 4. Schnitt für
die Trockensteher. Wir haben kaum
Schmutz im Futter, auch nicht beim
4. Schnitt – was eigentlich überall
Standard sein sollte. Die Maisernte
erfolgt relativ spät, sodass wir auch
hier hohe Energieerträge erreichen.
Hennef-Eulenberg
Gesunde Kälber–
GESUNDE HERDE
Die Kälber können sich zwischen „drinnen“ und
„draußen“ frei bewegen.
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