RWZ-Geschäftsbericht 2016 | www.rwz.de - page 30

ZUSAMMENGEFASSTER LAGEBERICHT
Auch wenn die 2016er Lese wieder einen qualitativ sehr guten
Jahrgang hervorbrachte, so waren im Weinbau aufgrund der
mengenmäßig geringeren Lese, erneut gestiegener Kosten
sowie kaum höherer Most- bzw. Weinpreise leicht rückläufige
Unternehmensergebnisse zu verzeichnen.
Insgesamt zahlte die deutsche Landwirtschaft im Berichtsjahr
für Betriebsmittel und betriebsnotwendige Dienstleistungen
weniger als im Jahr zuvor. Während im Jahresvergleich die
Einkaufspreise für Düngemittel, Energie und Schmierstoffe,
Futtermittel sowie Saat- und Pflanzgut sanken, verteuerten
sich Investitionen in Maschinen und Geräte, als auch Investiti-
onen in Bauten sowie in deren Unterhaltung.
Dank der in der zweiten Hälfte des Berichtsjahres wieder auf-
wärts gerichteten Preisentwicklung für wichtige Agrarerzeug-
nisse konnte sich die Erlös-Kosten-Schere etwas schließen.
So stabilisierte sich der Index der Erzeugerpreise für landwirt-
schaftliche Produkte in Deutschland auf Vorjahresniveau, der
Index der Betriebsmittelpreise hingegen fiel leicht.
Verstärkt fortschreitender Strukturwandel
Auch im Berichtsjahr ging die Zahl landwirtschaftlicher Betrie-
be deutschlandweit weiter zurück, allerdings etwas weniger
stark als in den Vorjahren. Auffällig war die besonders hohe
Aufgaberate unter den Betrieben mit Milchvieh- und Sauen-
haltung sowie Schweinemast. Dies galt auch im Einzugsgebiet
der RWZ.
So dürften gemäß der Erhebung der Agrarverwaltung und
der statistischen Landesämter im Einzugsgebiet der RWZ
noch rund 40.000 landwirtschaftliche Betriebe mit mehr als
5 ha Betriebsfläche wirtschaften, davon 3.600 Betriebe mit
Milchviehhaltung (-16 % gegenüber 2013) sowie 1.200 Betriebe
mit Schweinezucht bzw. Schweinemast (-18 % gegenüber
2013). Die Zahl der Weinbau treibenden Betriebe innerhalb des
RWZ-Vertriebsgebietes lag im Berichtsjahr bei etwa 6.000, die
der Gartenbaubetriebe bei 3.200.
Stimmung in der Landwirtschaft nur leicht gebessert
Einhergehend mit der zu Jahresbeginn aufwärts gerichteten
Produktpreisentwicklung stieg auch die Stimmung in der
Landwirtschaft leicht an, allerdings mit deutlicher zeitlicher
Verzögerung und ausgehend von einem mehrjährigen Stim-
mungstief.
Die infolge der Niedrigpreis-Phase in vielen Betrieben entstan-
dene angespannte Liquiditätslage führte im Berichtsjahr zu
einem drastischen Rückgang der Investitionen. Diese Investiti-
onszurückhaltung betraf nahezu alle Betriebszweige.
Die Investitionsbereitschaft fiel auf den niedrigsten Stand
innerhalb der letzten zehn Jahre.
So wollten nur etwas mehr als ein Fünftel der Landwirte kurz-
fristig umfangreiche Investitionen tätigen.
Dagegen hegen die Landwirte mittel- und langfristig deutlich
positivere Erwartungen, nachdem sich für den Futterbau der
Milchpreis, für den Ackerbau etwas bessere Produktpreise
und für den Veredlungsbereich festere Fleischpreise in einem
vergleichsweise stabilen leichten Aufwärtstrend eingestellt
haben.
RWZ
-GESCHÄFTSBERICHT 2016
Deutscher Agraraußenhandel (in Mrd. Euro)
Erzeuger- und Betriebsmittelpreise
in der deutschen Landwirtschaft
Import
Betriebsmittelpreise
Export
Erzeugerpreise
Index = 100
1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016
20
40
60
80
100
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016
90
102
114
126
138
150
Quelle: Statistisches Bundesamt
Quelle: Statistisches Bundesamt
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