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Nachhaltigkeit wird zentrales Thema in der RWZ

Seit Juni 2021 gibt es die Abteilung Nachhaltigkeit in der RWZ. Warum das Thema Nachhaltigkeit für die RWZ immer wichtiger wird, erklärt die Abteilungsleiterin Dr. Ulrike Vogl im Interview.

Was versteht man eigentlich unter Nachhaltigkeit?
„Nachhaltigkeit ist mehr als nur CO2-Neutralität zu erzielen und dem Klimawandel entgegensteuern. Unter Nachhaltigkeit werden neben ökologischen auch ökonomische und soziale Belange zusammengefasst, die zueinander in Ausgleich gebracht werden müssen. Damit sollen die Bedürfnisse der heutigen Generationen abgedeckt werden, aber die Ressourcen dabei gleichzeitig so geschont werden, sodass die Möglichkeiten künftiger Generationen nicht eingeschränkt werden. Hierfür haben die Vereinten Nationen 17 Nachhaltigkeitsziele (www.17ziele.de) definiert, die bis zum Jahr 2030 weltweit erreicht werden sollen.“


Und warum ist Nachhaltigkeit für die RWZ jetzt so wichtig?
„Wir fallen wie viele andere deutsche Unternehmen zukünftig in die Nachhaltigkeitsberichtspflicht und sind ab 2024 erstmalig verpflichtet, über das Jahr 2023 Auskunft zu geben. Wir nehmen diese Pflicht sehr ernst und verstehen auch die Brisanz dahinter. Aus diesem Grund starten wir auch die Berichtserstattung freiwillig zwei Jahre im Voraus und warten nicht, bis uns das Gesetz dazu anhält.
Darüber hinaus kümmern wir uns auch um Themen, aus denen neue Geschäftsmodelle für die RWZ entstehen können. Zudem werden weitere Aspekte relevant: Was möchten wir in Zukunft in der Gesellschaft verändern und was ist unser Auftrag als RWZ? Das sind essenzielle Fragestellungen für die RWZ, die wir in Zusammenarbeit im Konzern erarbeiten.“


Warum reicht es uns als RWZ nicht aus, einfach nur unsere „Hausaufgaben“ abzuliefern?
„Wir wollen als Unternehmen einen Beitrag zur gesellschaftlichen und sozialen Verantwortung leisten. Die Klimakrise wurde mit der Flutkatastrophe 2021 für viele greifbarer. Wir werden als RWZ nicht nur unseren CO2-Beitrag systematisch reduzieren und interne KPIs verbessern, sondern haben auch viele Pläne, die den CO2-Austoß in der Landwirtschaft reduzieren werden. Die Gesellschaft will keine Verschmutzer mehr – und auch kein Greenwashing. Deshalb ist es wichtig, als Unternehmen nicht nur zu reden, sondern konkrete Taten folgen zu lassen.
Wir müssen uns die Frage stellen, welche neuen Wege wir gehen und welche neuen Geschäftsmodelle wir entwickeln können: Teile unserer Geschäftsmodelle haben deshalb ein imaginäres Verfallsdatum, z. B. in Hinblick auf ökosystembelastende Produkte oder auch auf fossile Energieträger. Wir müssen uns langfristig in einer nachhaltigeren Art und Weise positionieren. 
Unsere große Chance: Nachhaltigkeit lukrativ und damit attraktiv machen – für uns und für die Landwirt:innen, Winzer:innen, Gartenbauer:innen. Wir wollen Hände reichen, damit unsere Kunden finanziell und ökologisch nachhaltiger wirtschaften können.“ 


Wie gehen wir das Thema Nachhaltigkeit an?
„Die Landwirtschaft hat die Chance, den Klimawandel maßgeblich zu beeinflussen. Aber wir als RWZ können diesen großen Hebel nur nutzen, wenn auch wirklich jeder bereit ist, sich zu verändern und seine Komfortzone zu verlassen. Mit unserem Programm „Boden gut machen“ helfen wir landwirtschaftlichen Betrieben aktiv dabei, den Humusgehalt ihrer Böden zu steigern und dafür gerecht entlohnt zu werden. In diesem Zusammenhang haben wir per 01.01.2022 die KlimaHumus-Gesellschaft (KHG) an den Start gebracht. Diese haben wir so organisiert, dass landwirtschaftliche Betriebe, die ihren „Boden gut machen“ wollen (also durch Humusaufbau) und dadurch messbar CO2 im Boden binden, sich diese CO2-Bindeleistung in Form von Zertifikaten monetarisieren lassen können. Das ist bislang einmalig in Deutschland. Darüber hinaus arbeiten wir stetig an Innovationen und Substituten, die die Effizienz für Landwirt:innen steigern und einen besseren CO2-Footprint haben. Wir schaffen als Unternehmen in der Branche aber nur so viel, wie jede und jeder Einzelne auch mitgestalten möchte. Veränderungen Richtung Nachhaltigkeit ist ein Gemeinschaftsthema und dies steht und fällt mit der Motivation jedes Einzelnen.“